Interfacedesign beschäftigt sich mit der Gestaltung von Mensch-Maschine-Schnittstellen (daher auch der deutsche Begriff Schnittstellengestaltung). Dabei soll der Interaktionswunsch des Nutzers via angelegter Rückkoppelungsmechanismen binnen möglichst kurzer Zeit zum gewünschten Ergebnis führen (zB Klick auf den Button einer Webseite führt zum Öffnen des Kontaktformulars). Ziel des Interfacedesigns ist es dabei, dass diese Anwenderschnittstellen von möglichst vielen Nutzern verstanden und bedient werden können, jedenfalls aber von der jeweiligen Zielgruppe. Als Maschine werden hier Maschinen generell, daher auch Computer, verstanden.
Aspekte des Interfacedesigns
- Die Anwenderschnittstelle ist nicht notwendigerweise visuell. So sind Spracherkennungssysteme ebenfalls Interfaces. Auch Aspekte der Haptik kommen hier zum Tragen (zB unterschiedliche Oberflächenbeschaffenheit von Knöpfen auf einer Maschine zur besseren Orientierung etc).
- Anwenderschnittstellen sind nicht notwendigerweise digital. Auch die Bedienelemente zB auf einer Kaffeemaschine werden dem Interfacedesign zugerechnet.
- Ein Interface stellt dabei die Art und Weise bereit, wie eine Maschine eine bestimmte Aufgabe ermöglicht und ausführt. Das Verständnis der dafür notwendigen Schritte und Vorgänge ist essentiell.
- Bei der Gestaltung der Schnittstelle wird sinnvollerweise auf gelernte Parameter zurückgegriffen (zB Verwendung von verständlichen Icons und bestimmten Farben etc).
- Im Idealfall werden Funktionsweise und Abläufe der Schnittstelle vor dessen Veröffentlichung mithilfe von Testnutzern geprüft.
- Der Aspekt der Benutzerfreundlichkeit ist hier von zentraler Bedeutung (User Experience, UX-Design).
- Interface ist dabei mehr als nur die Schnittstelle zum Produkt oder der Maschine, es stellt eine Situation dar, mit all seinen interaktiven Wechselbeziehungen, die daraus entstehen können (zB Anregung des Nutzers, die Maschine überhaupt zu bedienen etc).
Anwendungsgebiete
- Interfacedesign beinhaltet jede Interaktion eines Nutzers mit einer Bedienoberfläche – zumeist ein Bildschirm, aber auch Automaten oder etwa Maschinen
- Der weitaus größte Anwendungsfall ist die Interaktion mit einem Computer. Hier ist Interfacedesign ein Teilbereich der Mensch-Computer-Interaktion, die noch weitere Parameter abseits der Interface-Gestaltung beinhaltet
- Screendesign generell – daher die Interaktion eines Menschen mit einem Bildschirm via dessen grafischer Benutzeroberfläche (GUI). Dazu gehören die grafischen Benutzeroberflächen für Computer, mobile Endgeräte, Home Entertainment, Haushaltsgeräte, Automaten, Bedienung industrieller Maschinen etc
Abgrenzung zum Interaktionsdesign
Interfacedesign beschäftigt sich mit der Gestaltung von Mensch-Maschine-Schnittstellen, Interaktionsdesign mit dem generellen Interaktionskonzept an sich, das hinter der Oberfläche liegt. Interaktionsdesign fasst den Begriff des Wie weiter und greift dabei auch zB bereits in den Bereich der Produktgestaltung selbst ein. Es wird dabei nicht für ein bereits bestehendes Produkt eine Schnittstelle entworfen, es wird das Produkt aus der gewünschten Interaktion heraus neu gestaltet (neue Sichtweisen auf Benutzungsszenarien etc). Für dieses quasi neue Produkt entsteht dann (via Interfacedesign) natürlich ebenfalls eine Anwenderschnittstelle.
Fazit
Interfacedesign ist der Prozess, eine ansprechende, zugängliche und funktionale Anwenderschnittstelle zu erstellen. Der Aspekt der Benutzerfreundlichkeit ist hier von zentraler Bedeutung. Unter Anwenderschnittstelle wird jede Mensch-Maschine-Schnittstelle verstanden, diese kann daher analog oder digital sein.