Im aktuellen Webdesign kommen weitestgehend Templates zum Einsatz, daher fertige Vorlagen, in die dann die Inhalte eingebaut werden. Für die Gestaltung ist dies zumeist nachteilig, weil hier nicht mehr der Inhalt die Gestaltung prägt, sondern hier der gewissermaßen der umgekehrte Fall vorliegt – was sich in vielen Fällen als nicht ideal erweist (zB Einsatz eines bestimmten Bildes als großes Headerbild, wofür dieses Bild gestalterisch aber nicht geeignet ist). Im direkten Vergleich ist eine quasi vom Kunden selbst gemachte Website sofort von einer von einem Grafik-Designer gestaltete Seite zu unterscheiden – nicht umsonst braucht es jahrelange Erfahrung, um mit dem Medium Grafik-Design richtig umzugehen.
Vor- und Nachteile
Die Vorteile von Templates liegen auf der Hand: die Seite muss hier nicht mehr vom Fleck weg neu programmiert werden, statt dessen kann mit dem Einpflegen der Inhalte begonnen werden. Dies bedeutet eine spürbare Verringerung des Zeit- und Kostenaufwandes, da der Schritt des Programmierens (zB via HTML) weitestgehend wegfällt. Die Nachteile sind hier ebenso offenkundig: da hier das Einbinden der Inhalte durch den Kunden direkt möglich wird, fällt die professionelle grafische Gestaltung meist flach, mit allen Nachteilen, die sich daraus ergeben (formal-ästhetische Fehler, falsche inhaltliche Gewichtungen etc).
Kreativer Umgang mit Templates
Auch im Arbeitsalltag eines Web- bzw Grafik-Designers kommen Templates zum Einsatz, allerdings in einer modifizierten Form: sie dienen hier nur als technisches Gerüst, als ungefähre Skizze, wie die Webseite dann schließlich aussehen wird. Das bedeutet, dass in das Template (möglichst tief) eingegriffen wird, um die technische Ausführung möglichst nahe mit der gestalterischen Intention zusammenzubringen. Das bedeutet:
- Anpassung der Schriftarten und der Typografie
- Änderung der Basisfarben an die Firmen-CI
- Neudefinition der Inhaltscontainer (andere Größenverhältnisse, andere Gewichtungen)
- Generelle Modifikation der Seite an sich an den Look & Feel des Unternehmens
Der Großteil diese Anpassungen können bei einem guten Template durch den Gestalter selbst vorgenommen werden, ohne dass dieser Rücksprache mit dem Programmierer halten müsste; bei Bedarf greift der Programmierer aber in das Template ein, um die gewünschte Gestaltung zu erreichen (ist meist der Regelfall bei der ideenwerkstatt). Hier kommt der Vorteil von Templates als technischem Gerüst zum Tragen: der Gestalter kann zügig mit der Modifikation und dem Layout der Seite beginnen und dann im Zusammenspiel mit dem Programmierer das intendierte Ergebnis erreichen.
Abschließende Überlegungen
Auch wenn die Templates schon vorliegen, ist dennoch mit technischem Aufwand (abseits der Gestaltung) zu rechnen; bei der Installation von zB WordPress und dem technischen Einrichten des Templates ist mit einigen Stunden (bis zu etlichen Stunden) Arbeitszeit des Programmierers zu rechnen, was sich dann natürlich auch in den Kosten widerspiegelt. Der Preis einer Website liegt dementsprechend im Regelfall bei bis zu mehreren tausend Euro: die Verwendung von Templates bedeutet also nicht, dass es zu keinen Programmierarbeit kommt; sie werden nur abgekürzt und um einen Teil verringert.
Für den Gestalter bringen Templates Vorteile: er kann nach deren Anpassung direkt mit dem Layoutprozess beginnen und gemeinsam mit dem Programmierer eine optimale visuell-gestalterisch ausgefeilte Website erstellen,