Projektbeispiel Falmbigl Delikatessen
Dieses Projektbeispiel aus der Praxis zeigt einige der erläuterten Kompositionsprinzipen in ihrer Anwendung. Die Primärelemente Logo, Produktbezeichung und Produkterklärung treten mit ihrer Schrägstellung in ein Spannungsverhältns zum Format des Glases (siehe Spannung innerhalb der Komponenten). Die für diese Elemente gewählte Farbe Weiss tritt wiederum in Kontrast zum Rot des Inhalts; die Illustration in ihrer bunten Mehrfarbigkeit erzeugt einerseits einen Gewichtsschwerpunkt innerhalb der Komposition, andererseits einen starken Farbkontrast zur roten Füllung des Glases.
Der schwarze Deckel bindet durch seine monochrome Tonalität die Buntheit der Verpackung visuell ab, begrenzt somit die Gestaltung auf das Glas selbst (ein roter oder andersfarbiger Deckel würde die Gestaltung weiterführen, Schwarz setzt dem Gestaltetem Grenzen).
Sekundärelemente
Eigentlich wäre mit diesen Primärelementen das Layout rein formalistisch fertig; um dem Ganzen aber auch eine eigene Identity zu verleihen, werden als Sekundärelemente Linien hinzugefügt, die gewissermaßen „nur verzieren“, trotzdem aber für das Gesamterscheinungsbild wesentlich sind; hier kommt das individuelle Element des Gestalters und damit des Layouts zum Tragen.
Dieses Einbinden der Sekundärelemente ist es dann schließlich auch, das Grafik-Design von der reinen Befolgung von Kompositionsrichtlinien enthebt und eine individuelle Handschrift nicht nur des Gestalters, sondern auch des Unternehmens ermöglicht. Auch hier ist wieder jahrelanges Training erforderlich, dies folgerichtig und und schließlich auch konsistent einzusetzen.
Siehe dazu auch den Beitrag Form follows Function, insbesondere, was die Austauschbarkeit von Markenidentitäten betrifft.