Interaktionsdesign beschäftigt sich mit der Art und Weise, wie Nutzer mit einer bestimmten Anwendung in Kontakt treten und diese ausführen. Die Anwendung kann dabei analog sein (zB Verstehen und Bedienen eines Kaffeeautomaten), als auch digital (Orientierung und Surfen auf einer Internetseite). Interaktionsdesign stellt daher das Wie der Interaktion in seinen zentralen Fokus, was sich bereits auf Bereiche wie die Produktgestaltung an sich auswirken kann. So ist die Erfindung und Entwicklung von zB Smartphones auch aus dem Interaktionsdesign an sich heraus zu verstehen.
Aspekte des Interaktionsdesigns
- Interaktiondesign beschreibt den Funktionsweg und die Art und Weise, wie der Nutzer angeregt wird, mit einer Anwendung zu agieren und zu interagieren (zB Kauf eines Produkts nach seiner ergonomischen Beschaffenheit, daher nach dem Wie seines Aussehens und seiner Funktionalität).
- Für die Gestaltung der Anwendung und ihrer Schnittstellen sind dabei sämtliche Parameter des Gestaltungsprozesses an sich relevant.
- Es kommen daher Grundsätze wie Form follows Function, Farbpsychologie, Typografie etc. zum Einsatz.
- Die Formgebung und die damit zusammenhängenden Parameter werden zentraler Inhalt des Prozesses, mit dem Interaktiondesign versucht, die optimale Bedienungsfreundlicheit zu erreichen.
- Schwerpunkte sind daher Nutzungsszenarien (unter Berücksichtigung einer dynamischen Umgebung) und der Informationstransport, inklusive der dafür notwendigen Interaktionselemente (Interfacedesign).
- Es gilt daher zu eruieren, welche Feedbackschleifen notwendig sind, um den Nutzer zum gewünschten Ergebnis zu führen (Nutzer als Sender, Anwendung als Empfänger und umgekehrt).
Abgrenzung zum Interfacesdesign
- Interaktionsdesign arbeitet am generellen Interaktionskonzept an sich (das unter der Oberfläche liegt), während Interfacedesign sich mit der Gestaltung der Mensch-Maschine-Schnittstelle (als Oberfläche) beschäftigt.
- Frei formuliert könnte man sagen, dass Interaktionsdesign immer in einem Interfacedesign Ausdruck findet,
- daher in der zielgerichteten Ausgestaltung seiner Interaktionselemente via benutzerfreundlicher Anwenderschnittstellen.
Die fünf Dimensionen des Interaktionsdesigns
Dieses Schema wurde von Gillian Smith entwickelt und soll helfen, die verschiedenen Aspekte der Interaktion zu strukturieren.
- Wörter & Sprache
Beschriftungen, Anweisungen und Begriffe, die in der Schnittstelle verwendet werden, um Funktionen zu erklären. Die Wortwahl sollte klar und verständlich sein, um den Nutzer zielgerichtet zu informieren, was und wie er es tun kann. - Visuelle Darstellungen
Bilder, Farben, Formen und Symbole, die die Interaktion unterstützen. Visuelle Elemente sollten verständlich und intuitiv gestaltet sein und dem Nutzer dabei helfen, die Anwendung zu verstehen und das Interface zu bedienen. - Physische Objekte & räumliche Interaktionen
Alle physischen oder virtuellen Elemente, die der Nutzer berühren, klicken oder sonst wie bedienen kann, um eine Interaktion auszulösen. Dazu gehören Maus, Tastatur, Drücken von Knöpfen, Bedienen von Hebeln, Spracheingabe etc. - Zeit
Die Zeitdauer, in der eine Interaktion stattfindet. Dazu gehören Animationen, Töne, visuelle Fortschrittsanzeigen etc – daher alles, das dem Nutzer Feedback gibt, dass die Anwendung die Eingabe verarbeitet und darauf reagiert. - Verhalten
Bezieht sich auf die Reaktion der Anwendung auf die Nutzeraktion sowie auf die Art und Weise, wie der Nutzer darauf reagiert (Feedbackschleife). Es umfasst daher die Regeln und Mechanismen, die festlegen, wie die Interaktion mit der Anwendung funktioniert.
Fazit
Interaktionsdesign ist ein zentraler Bestandteil bei der Gestaltung einer Anwendung. Sie sorgt dafür, dass die Benutzung möglichst reibungslos, intuitiv und effizient verläuft. Durch die sorgfältige Gestaltung der Interaktionen zwischen Nutzer und Anwendung trägt Interaktionsdesign maßgeblich zu einer positiven Nutzererfahrung bei und erleichtert somit die Bedienung.