Responsive Webdesign bezeichnet die Fähigkeit einer Webseite, sich auf unterschiedliche Gerätegrößen automatisch anzupassen. Ziel ist es, eine durchgängige Benutzererfahrung unabhängig von der Art des Geräts (Desktop, Tablet, Smartphone etc) zu bieten. Egal, ob jemand die Website auf einem Desktop-Computer oder via einem Smartphone besucht, die Inhalte passen sich automatisch an die jeweiligen Erfordernisse dynamisch an.
Vorteile vom Responsive Webdesign
- Verbesserte Benutzererfahrung: Die Inhalte sind auf jedem Gerät leicht lesbar und zugänglich, und bieten so eine konsistentere Benutzererfahrung.
- Kosteneffizienz: Eine einzige, adaptive Seite reduziert den Bedarf an zwei oder mehr verschiedenen Versionen (zB Mobil- und Desktop-Versionen)
- SEO-freundlich: Google bevorzugt mobile-optimierte Websites und Responsive Design, was sich in einem besseren Ranking ausdrücken kann.
- Zukunftssicheres Design: Da responsive Websites auf unterschiedliche Bildschirmgrößen und -auflösungen reagieren können, sind sie auf die Entwicklung neuer Geräte besser vorbereitet.
Zentrale Prinzipien des Responsive Webdesigns
Flüssige Rasterlayouts
Statt mit festen Layouts arbeitet Responsive Design mit prozentualen Breitenangaben. Dadurch können sich Elemente flexibel (prozentual) an die Größe des jeweiligen Bildschirms anpassen. Gearbeitet wird mit Fluid Grids, die die Spalten und Container als relative Einheiten (meistens via Prozentangaben) definieren, anstatt auf fixe Pixelgrößen zurückzugreifen. Ein dreispaltiges Layout auf einem Desktop-Rechner wird beispielsweise auf einem Smartphone einspaltig (und untereinander) dargestellt.
Adaptive Inhalte und Hierarchien
Inhalte sollten je nach Endgerät priorisiert und gegebenenfalls an die jeweilige Bildschirmgröße angepasst werden. Auf einem Desktop-Monitor sind größere Bilder und umfangreiche Informationen gut sichtbar, während sie auf einem kleinen Smartphone-Bildschirm unübersichtlich werden können. Es wird daher der Inhalt hier so strukturiert, dass auch auf mobilen Geräten die wichtigsten Informationen sofort zugänglich sind und weniger relevante Inhalte weiter unten oder in einer verkürzten Form dargestellt werden (hier wird der Grafik-Designer zum Content-Manager).
Media Queries & Breakpoints
Media Queries sind das Herzstück des Responsive Designs. Sie ermöglichen es Entwicklern, gezielte Anpassungen vorzunehmen, sobald ein bestimmter Breakpoint erreicht ist (also der Punkt, ab dem ein Layout auf seine nächste Darstellungstufe springt) – der Breakpoint definiert also, ab wann sich das Layout an eine neue Breite angepassen sollte. Gängige Breakpoints sind 320 px (Smartphones), 768 px (Tablets) und 1024 px (kleinere Desktops).
Touch-freundliche Elemente
Buttons, Links und andere interaktive Elemente sollten auf kleinen Bildschirmen leicht anzutippen sein und ausreichend Abstand zu anderen Elementen haben. Das Layout und die Funktionalität der Webseite sollten die Vorteile vom Fingergesten (auf Smartphones und Tablets) gezielt nutzen, was sich auch in der Verwendung von Multitouch-Gesten (zB via Verwendung von mehreren Fingern gleichzeitig) ausdrückt.
Responsive Typografie
Gute Lesbarkeit muss auch auf mobilen Geräten gewährleistet sein, daher wird im Responsive Webdesign mit flexiblen Schriftgrößen gearbeitet, die sich an die Bildschirmauflösung anpassen. Dies lässt sich mit CSS-Einheiten wie em
, rem
oder auch viewport-basierten Einheiten (vw
, vh
) zufriendenstellend umsetzen.
Navigation auf Mobilgeräten
Die Navigation muss auch auf kleinen Bildschirmen einfach und intuitiv sein. Oftmals wird die klassische horizontale Navigation eines Desktop-Rechners auf einem mobilen Gerät zu einem sogenannten „Hamburger-Menü“ umgewandelt, bei dem ein Klick auf das Hamburger-Symbol ein Menü öffnet. Alternativ kann auch eine vertikale Navigation eingeblendet werden. Ausreichend große, leicht anzutippende Buttons (mit ausreichend Platz zu ihren angrenzenden Elementen) sind ebenfalls essenziell.
Mobile First & Progressive Enhancement
Mobile First bedeutet, dass die Gestaltung und die Entwicklung einer Website zunächst für mobile Geräte optimiert wird. Danach wird das Design für größere Geräte wie Desktop-Rechner erweitert. Progressive Verbesserung (Progressive Enhancement) bedeutet, dass die Grundfunktionalität der Website für alle Benutzer sichergestellt und auf mobilen Geräten bereitgestellt wird. Für größere Bildschirme und leistungsstärkere Geräte werden dann zusätzliche Features und erweiterte Funktionen hinzugefügt.
Herausforderungen im Responsive Webdesign
Obwohl Responsive Webdesign viele Vorteile bietet, gibt es auch einige Herausforderungen, die berücksichtigt werden sollten.
- Komplexität: Die Entwicklung einer vollwertigen, responsiven Website erfordert sorgfältige Planung und möglicherweise erhöhten Aufwand bei der Entwicklung.
- Browserkompatibilität: Verschiedene Browser und Betriebssysteme können Inhalte unterschiedlich darstellen (ein generelles Problem beim Webdesign). Regelmäßige Tests auf verschiedenen Geräten und in unterschiedlichen Browsern sind daher notwendig.
- Design-Kompromisse: In gewissen Fällen sind beim Layout Kompromisse einzugehen, um ein konsistentes Erscheinungsbild auf verschiedenen Geräten zu gewährleisten. Die Notwendigeit der blockhaften Gestaltung führt zunehmend zu einer Nivellierung der grafischen Sprache (grafischer Minimalismus als Reaktion auf die Notwendigkeit eindeutiger, leicht erkennbarer Aussagen etc)
Fazit
Responsive Webdesign ist zu einem unverzichtbaren Standard geworden, den jede moderne Webseite berücksichtigen sollte. Responsive Webdesign kann sich an verschiedene Bildschirmgrößen automatisch anpassen und so eine reibungslose Nutzung bieten, egal wo oder wie die Seite aufgerufen wird. Dies stellt die geräteübergreifende Verwendung der Webseite sicher.