Der Begriff Logo leitet sich vom mehrdeutigen griechischen Wort lógos ab (bedeutet dort unter anderem Wort, Sinn, Verstand). Im aktuellen Sprachgebrauch steht Logo für ein grafisch gestaltetes Zeichen (zB Symbol), das einen Sender zugeordnet werden kann. Diese Sender können zB Unternehmen, Personen oder Produkte sein.
Funktional hat ein Logo einige Besonderheiten zu erfüllen (siehe vorheriger Beitrag); dies ergibt sich aus dem übergeordneten Zweck, den es erfüllen muss. Ein gutes Logo fängt gleichsam die DNA eines Unternehmens ein, bringt die „Seele“ des Absenders zum Vorschein.
Wie in Grafik-Design generell geht es auch hier darum, das Gesehene (daher das Logo) auf einen Blick zu erkennen und zu dekodieren (daher Firmenname, Branche, prinzipielle Orientierung etc).
Diese Einfachheit in der Wahrnehmung erfüllt dabei mehrere Zwecke: möglichst leichter Erstkontakt des Betrachters mit dem Logo (schnelles Klären, ob Relevanz für den Betrachter besteht), hoher Wiedererkennungswert bei weiteren Kontakten und damit Speicherung im Bewusstsein; Erinnern des Logos bei eintretendem Bedarf, zB einer Dienstleistung oder eines Produkts.
Schriften-Logos
Ein sogenanntes Schriften-Logo besteht aus einem eingängigen Schriftzug, ohne weitere (symbolhafte) Elemente. Gute Beispiele hier wären Unternehmen wie Google, Siemens oder Netflix. Schriften-Logo besagt nicht, dass diese Logos keine grafische Eigenständigkeit haben, siehe unsere Beispiele Google oder Netflix; hier erhält das geschriebene Wort via Farben und eingängiger Typografie Bildcharakter, es ist daher mehr als nur geschriebener Text.
Wort-Bild-Logo
Ein Wort-Bild-Logo besteht besteht per Definition aus einem Schriftzug (dem Wort) und einem Bild (als grafischem Element), das mit dem Unternehmen (seiner Tätigkeit) meist ursächlich verbunden ist – daher das Bild als tatsächlich bildhafte Darstellung des Unternehmensgegenstandes. Dies muss allerdings nicht immer der Fall sein, siehe der Frosch bei Erdal; hier ist das Bild eindeutig (Frosch), ist aber mit der Branche nicht direkt verbunden (ähnlich wie die Krone bei Palmers).
Mischform Signet
Bei dieser Form der Logogestaltung wird auf eine abstrakte Form zurückgegriffen; rein funktional bewegen wir uns an der Grenze zum Wort-Bild-Logo, das „Bild“ ist hier aber ein abstraktes Symbol. Das Symbol kann sogar auf eine geometrische Grundform reduziert werden, siehe zB das Geberit-Logo (hier besteht die Gefahr der mangelnden Abgrenzung). Vorteile einer Signet-Gestaltung ist die Möglichkeit, das Signet alleine als grafisches Element einzusetzen.
Sonderform Lettering
Bei dieser Sonderform wird der Logoschriftzug per Hand gezeichnet; ein gutes und eingängiges Beispiel wäre der Coca-Cola-Schriftzug, der aus keinen gesetzten Lettern, dafür aus per Hand gezeichneten Buchstaben besteht. Dies ist mehr eine konzeptive denn gestalterische Frage – entwickelt doch gerade Handlettering ein ganz spezielles Eigenleben in seiner Verwendung. Tendenziell gesprochen kommen für seine Verwendung organische Bereiche wie zB Lebensmittel in Betracht,
Reines Bildlogo
Ein reines Bildlogo (siehe als Beispiel Apple) setzt voraus, dass das Bild am Markt bereits ausreichend gelernt ist – ein Umstand, der nur auf große Unternehmen zutreffen kann. De facto sind reine Bildlogos lediglich Weiterentwicklungen von Wort-Bild-Logos, bei denen dann nur mehr das Bild zum Einsatz kommt. Siehe Apple: es bedurfte jahrzehntelanger Verwendung der Wort-Bild-Marke, bis aus dem Wort-Bild-Logo das reine Symbol an sich als ausreichendes Firmenlogo hervorging. Weitere Beispiele für reine Bildmarken wären Unternehmen wie Audi, VW oder McDonalds.